VITA – JO GOERTZ

Günter Quandt

Jo Goertz – Fotografin, Reporterin, Fotokünstlerin

Insgesamt arbeitete Jo Goertz 28 Jahre für die BILD-Zeitung, erst in Düsseldorf, dann in Essen, später in Bielefeld und Stuttgart.

Politik oder Protest, Mode oder Mord, Kunst oder Krawall, Unternehmer oder Unfall, Show oder Schule, Jo Goertz griff jedes Thema auf, versuchte immer, ihre Fotos eine Geschichte erzählen zulassen.

Ihr Fotojournalistenleben war reich an Höhepunkten: Sie war u. a. bei der Schließung der Henrichshütte in Hattingen 1987 und 1999 beim Farbbeutelattentat auf Joschka Fischer beim Bielefelder Parteitag von Bündnis 90 / Die Grünen dabei; in Sibirien machte sie eine Reportage über den russischen Konzern Gazprom. Sie berichtete 2002 über den Zusammenstoß von zwei Flugzeugen in 11 000 Metern Höhe über dem Bodensee mit 71 Toten, besuchte in Hongkong das deutsche Wirt­schafts­wunder­kind Lars Windhorst und porträtierte Politiker aller Parteien wie Johannes Rau, Willy Brandt, Helmut Kohl oder Angela Merkel.

Jo Goertz’ Stärken? Gesunder Ehrgeiz, handwerkliches Können, toller Umgang mit Menschen, präziser Blick für das Wesentliche.

Ihre Schwächen? Ungeduld, Zweifel am Ergebnis, Hang zur Perfektion (was vielleicht auch alles wieder Stärken sind).